Untersuchungen in der Schwangerschaft

Schwangerschaftsuntersuchungen sind ein essenzieller Bestandteil der Vorsorge, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten. Von der ersten Bestätigung der Schwangerschaft bis zur Geburt begleiten regelmäßige Untersuchungen werdende Mütter und bieten Sicherheit sowie wichtige Einblicke in die Entwicklung des Babys. Diese Untersuchungen umfassen unter anderem Ultraschalluntersuchungen, Bluttests und weitere diagnostische Verfahren, die mögliche Risiken frühzeitig erkennen und behandeln können.

In Österreich bildet der Eltern-Kind-Pass die Grundlage für diese Vorsorge. Er dokumentiert alle wichtigen Untersuchungen während der Schwangerschaft und stellt sicher, dass werdende Mütter optimal betreut werden. Zusätzlich steht zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche eine Hebammenberatung zur Verfügung, die wertvolle Informationen über Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach bietet. Mit diesen umfassenden Maßnahmen wird ein gesunder Start ins Leben für das Baby und eine sichere Schwangerschaft für die Mutter unterstützt.

Das Untersuchungsprogramm des Eltern-Kind-Passes ist eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt oder die Weitergewährung des Kinderbetreuungsgeldes. Alle im Eltern-Kind-Pass vorgesehenen Untersuchungen sind für Sie kostenlos, sofern diese von Vertragsärztinnen oder Vertragsärzten der Sozialversicherungsträger durchgeführt werden.

bis zum Ende der 16. Schwangerschaftswoche
In der 11. bis 13+6 Schwangerschaftswoche
In der 17. bis 20. Schwangerschaftswoche
In der 18. bis 22. Schwangerschaftswoche
In der 25. bis 28. Schwangerschaftswoche
In der 30. bis 34. Schwangerschaftswoche
In der 35. bis 38. Schwangerschaftswoche

*Kostenpflichtig

1. Untersuchung
  • Blutuntersuchungen:
    • Test auf Vorliegen einer Luesinfektion
    • Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors, ausgenommen bei Vorliegen eines Originalbefundes
    • Bestimmung des Hämoglobinwertes und des Hämatokrits (oder der Erythrozytenzahl)
    • Toxoplasmosetest mit Wiederholungsuntersuchungen bei negativem bzw.abklärungsbedürftigem Titer, ausgenommen bei Vorliegen eines Originalbefundes über einen eindeutig positiven Titer
    • Bestimmung des Rötelnantikörpertiters
    • HIV-Test
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
2. Untersuchung
  • Interne Untersuchung
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
3. Untersuchung
  • Bestimmung des Hämatokrits und des Hämoglobinwerts
  • Hepatitis-B-Untersuchung (HBS-Antigen-Bestimmung)
  • Oraler Glukosetoleranztest
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
4. Untersuchung
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
5. Untersuchung
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
Hebammenberatung

Zwischen der 18. und der 22. Schwangerschaftswoche besteht die Möglichkeit einer Beratung durch eine Hebamme. Die Beratung beinhaltet Informationen zum Verlauf einer Schwangerschaft, zur Geburt, zum Wochenbett, zum Stillen, über gesundheitsförderndes Verhalten in diesem Zeitraum und über weitere Unterstützungsmöglichkeiten. Die Hebammenberatung ist nicht Voraussetzung für die Weitergewährung des Kinderbetreuungsgeldes in voller Höhe.

Ersttrimesterscreening

Das Ersttrimesterscreening ist eine der ersten wichtigen Untersuchungen in Ihrer Schwangerschaft und bietet Ihnen frühzeitig wertvolle Informationen über die Gesundheit Ihres Kindes. Es ermöglicht eine umfassende Einschätzung der Organgesundheit des Babys und beinhaltet zudem ein Screening zur Abschätzung des Risikos für die Schwangerschaftserkrankung Präeklampsie. Darüber hinaus stellt es eine etablierte Methode dar, um die Wahrscheinlichkeit für genetische Auffälligkeiten wie Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 13 und Trisomie 18 zu berechnen.
Das Screening kombiniert modernste diagnostische Verfahren, darunter spezielle Ultraschalluntersuchungen und Bluttests, um Ihnen eine möglichst präzise Einschätzung zu bieten. Folgende Untersuchungen sind beinhaltet:

  • Messung der kindlichen Nackendicke (NT= Nuchal Translucency)
  • Blutabnahme zur Bestimmung von 4 mütterlichen Hormonwerten
  • Doppler-Ultraschall der Gebärmutterarterien zur Bestimmung des Risikos für eine Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung)
  • Nicht-invasiver Pränatal-Test (NIPT = Bluttest der Mutter zur Bestimmung von eingeschwemmten kindlichen Chromosomen in ihren Kreislauf)